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Lauschgift – Online Lesung mit Jörg Böckem

Die JaBe-Stiftung unterstützt die JUGEND SUCHT BERATUNG KÖLN

Köln – 50 Jugendliche aus der Kölner Südstadt und insgesamt 60 Eltern, Lehrende und Fachkräfte erlebten im Jahr 2021 die von der JUGEND SUCHT BERATUNG KÖLN und dem Autoren und Journalisten Jörg Böckem initiierte digitale Lesung aus seinen Büchern „Lass mich die Nacht überleben“ und „High sein“. In einer anschließenden Diskussions- und Fragerunde zeigte sich das große Interesse der Teilnehmenden.

Vom Konsumenten am Abgrund zum Impulse gebenden Journalisten und Ratgeber: Jörg Böckem rauchte den ersten Joint mit 14, später kamen Amphetamine, LSD, Kokain, Heroin, Opium, Psilocybin, Alkohol und Medikamente hinzu. Drogen und Rausch – zwei zentrale Themen in seinem Leben. Seit mehr als zweieinhalb Jahrzehnten setzt sich der freie Journalist immer wieder publizistisch mit den Themen Drogen, Rausch, Sucht, Prävention und Drogenpolitik auseinander. Er spricht an Schulen, auf Fachkongressen und hat Bücher zum Leben in und mit der Sucht veröffentlicht. Das gemeinsam mit dem Substanzforscher und Präventions-Fachmann Dr. Henrik Jungaberle entstandene Werk „High sein – Ein Aufklärungsbuch“ entwickelte sich vor allem in Fachkreisen zum Referenz-Werk. Seit 2017 fanden bereits Lesungen in Präsenz vor mittlerweile mehr als 2.000 Kölner Schüler:innen statt, unterstützt von der JUGEND SUCHT BERATUNG Köln des SKM Köln, der Drogenhilfe Köln und der Stadt Köln.

Insgesamt 90 Minuten liest der Autor aus seinen Büchern vor und diskutiert im Anschluss mit den Teilnehmenden, beantwortet Fragen und kann Impulse geben. Für die digitale Form wurde eine Aufzeichnung durch „Fabian Hammerl Photographie“- einer eigens zu diesem Zweck durchgeführten Lesung aus den beiden o.g. Büchern erstellt und kann dann im Klassenverband angesehen werden. Das anschließende persönliche Gespräch mit dem Autor erfolgt digital und live.

Mit dem Projekt „Online-Lesung mit Jörg Böckem“ möchten wir:

  • Jugendliche und junge Erwachsene für die Themen Substanzkonsum und dessen Auswirkungen sensibilisieren.
  • Das Thema des Substanzkonsums enttabuisieren und besprechbar machen.
  • Impulse zur Selbstreflexion geben.

Seine authentische und reflektierte Art führte in allen Veranstaltungen dazu, dass Teilnehmende offen und ernsthaft ihre Gedanken äußern und Erfahrungen teilen konnten. Die intensive und vertrauensvolle Atmosphäre und die dadurch in Gang gesetzten Diskussionen, Reflexionsprozesse und weiterführenden Angebote mit Schüler:innen und Lehrenden wurden als sehr wertvoll beschrieben.

Einige Beispiele:

„Es waren sehr interessante zwei Stunden mit dem Autor Jörg Böckem. Ich hatte immer das Gefühl, dass solche Probleme weit weg von uns sind, aber anscheinend doch nicht.“ Anna (Klasse 10)

„Der Vortrag hat mich stark beeindruckt, da Jörg Böckem aus seinen eigenen Erfahrungen mit Drogen berichtet hat und dies dadurch eine sehr anschauliche, reale und gleichermaßen abschreckende Wirkung erzielte. Seine offene und ehrliche Art trug dazu bei, die Gefahr der Sucht sehr ernst zu nehmen. Schockiert hat mich zudem, dass manche Drogenabhängige so aktiv im Berufsleben stehen und dies von außen oftmals gar nicht wahrgenommen wird.“ Jöran (Klasse 11)

„Was ich daraus mitnehme: Wie leicht man in die Sucht gerät (gut dargestellt, wie er zuerst nur leichte Drogen genommen hat und ihm der Konsum noch gut getan hat und Spaß gemacht hat, aber er später so hereingerutscht ist, dass er Heroin brauchte um überhaupt „normal“ leben zu können) und dass selbst „harmlosere“ Drogen einen tiefer hereinziehen können und auch in die Sucht treiben können.“ Julian (Klasse 10)

Normalerweise fand diese Veranstaltung regelmäßig in verschiedenen Schulen statt. Ab Pandemiebeginn ruhte das Projekt dann leider, andererseits erhöhte sich aber genau dadurch der Bedarf. Das wollten wir ändern und mit finanzieller Unterstützung durch die „JaBe-Stiftung für Kinder und Jugendliche“ in Köln entstanden mehrere tolle Lesungs-Filme, die in Kombination mit einer Live-Schaltung und Dialog mit Jörg Böckem und der Fachstelle das digitale Angebot ergeben. Dafür möchten wir uns bei der JaBe-Stiftung ganz herzlich bedanken.

Oktober 2021, T. Lütters

JUGEND SUCHT BERATUNG KÖLN
Internet: www.jugend-sucht-beratung-koeln.de
Fotos: © JUGEND SUCHT BERATUNG KÖLN