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Heilpädagogik Grundschule

Die JaBe-Stiftung unterstützt die Diakonie Düsseldorf

Spendenbericht über „Heilpädagogik in der Schule“ HIS

Jedes Kind braucht eine Bildungschance
Seit September 2021 arbeitet eine Heilpädagogin einen Vormittag an der Grundschule am Köhnen im Brennpunkt Stadtteil Düsseldorf Reisholz. Nach einer anfänglichen Orientierungsphase im System Schule und den verschiedenen Akteuren vor Ort, wird es immer deutlicher, wie hoch der Bedarf an einer Heilpädagogin in der Grundschule ist. Dank Ihrer Hilfe können wir einen Beitrag zur Förderung von Kindern leisten und das Schulsystem verstärken.

Kinder auf Augenhöhe erreichen
Es konnte eine Zusammenarbeit mit Schulsozialarbeit und Sozialpädagogik aufgebaut werden, sodass Kinder und Familien, die über diese Wege nicht zu erreichen sind, „abgeholt“ werden können. So konnte die Elternarbeit für einen Schüler aus der 4. Klasse erneut aktiviert werden. Die Eltern erklärten sich nach vorherigen Abwehren von Empfehlungen dazu bereit, dass die Heilpädagogin den Jungen im Unterricht beobachtet und eine Einschätzung zur Entwicklung und zu Lernbedürfnissen erstellt. Der Junge wurde schon in der bisherigen Schulzeit auffällig und die Pädagogen sahen Handlungsbedarf. Die Eltern konnten oder wollten eine ärztliche und psychologische Vorstellung jedoch nicht umsetzten. Die Heilpädagogische Einschätzung stellt nun eine Brücke dar, um Bedürfnisse und Bedarfe des Kindes aufzuzeigen ohne dass eine externe Diagnostik notwendig ist. Sie kann ein erster Schritt sein, um Hilfe und Unterstützung zuzulassen.

Perspektiven schaffen – ab Klasse
Die Heilpädagogin ist besonders in den beiden ersten Klassen präsent. In einer Klasse lernen 29 Kinder zusammen, von denen mindestens ein Drittel eigentlich eine Einzelbetreuung benötigt, um die schulischen Anforderungen bewältigen zu können. Nur ein Kind ist bisher als Inklusionskind angemeldet. Viele Kinder bringen eine Flucht- und Migrationshintergrund mit, sodass Traumatisierungen und die damit einhergehenden herausfordernden Verhaltensweisen und Sprachverzögerungen allgegenwärtig sind. Die Heilpädagogin ist in der Klasse anwesend und unterstützt einzelne Kinder bei Aufgaben. Gleichzeitig können auf diesem Weg Beobachtungen über die Entwicklung gemacht werden, die daraufhin den Lehrpersonen weitergegeben werden.
In Elterngesprächen werden diese Beobachtungen und Entwicklungsstände mit der Lehrkraft und / oder mit der Heilpädagogin detailliert besprochen. Es hat sich somit ein mehr und mehr passendes Zusammenwirken der verschiedenen Disziplinen entwickelt. Eine gemeinsame Förderplanung für Kinder konnte zwischen Sozialpädagogin und Heilpädagogin stattfinden, sodass hier Expertisen ergänzt werden.
In der Arbeit mit Eltern und Lehrern wird deutlich, dass eine Unterstützung im Alltag, z.B. Begleitung zu Ärzten, Therapeutin oder das Stellen von Anträgen für eine Förderung von den bisherigen Disziplinen nicht geleistet werden kann. Kinder und Familien erhalten daher nicht die notwendige Unterstützung oder kennen die Hilfesysteme nicht. Oft besteht eine Sprachbarriere oder eine Unsicherheit, Termine wahrzunehmen. Die Heilpädagogin kann hier auch als Mittlerin fungieren und helfen, dass Familien und Kinder „ankommen“.

Bereits in der kurzen Zeit von September bis heute, konnte Kinder durch die Heilpädagogik tatkräftig unterstützt werden und damit eine bessere Chance für eine erfolgreiche Schullaufbahn vorbereitet werden. Ziel ist es, weitere Kinder und Familien zu erreichen, die bisher nicht erreicht werden konnten. Gleichzeitig soll sich die Heilpädagogische perspektive in der Schule etablieren und noch mehr Lehrer*innen auf das Angebot zurückgreifen.

„Danke, Sie ermöglichen Kindern Bildungschancen und Integration.“

E. Nückel, Heilpädagogin, Januar 2022

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