Home  | Projekte | Heilpädagogik an der Grundschule

Heilpädagogik an der Grundschule

Die JaBe-Stiftung unterstützt den Verein der Freunde der Ferdinand-Heye-Schule

Stärkung und Stabilisierung von Schülern

Das Projekt konnte im Rahmen der klinischen Heilpädagogik in unserer Grundschule in Düsseldorf durch Ihre Unterstützung im Schuljahr 2023/24 erfolgreich umgesetzt werden. Eine Heilpädagogin war dafür wöchentlich an der Schule mit folgenden Aufgaben:

  • Leitung von vier Kleingruppen zur Förderung der sozialen, emotionalen und kognitiven Fähigkeiten
  • Therapeutische Einzeltermine für traumatisierte Kinder
  • Familientherapeutische Arbeit in 4 Fällen
  • 4 Heilpädagogische Entwicklungseinschätzungen mit anschließender Beratung und Begleitung der Familien
  • Beratung von Lehrkräften bezogen auf die besonderen Bedürfnisse traumatisierter Kinder

Die Kinder konnten durch Rollen-, Konzentrations- und Strukturierungsspiele sowie Möglichkeiten für emotionalen Ausdruck ihre Kompetenzen auf diesen Ebenen steigern. Eine Kleingruppe aus dem 4. Schuljahr wurde bzgl. dem Übergang zur neuen Schule gestärkt. Ebenso fanden ressourcenorientierte Interaktionsübungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung oder Interventionen zum Umgang mit starken Gefühlen statt.

In einer durchgehenden Gruppe profitierten vier Jungen aus der 3. Klasse von Angeboten zur Förderung sog. „exekutiver Funktionen“ (Impulsregulation, Flexibilität und Empathie) sowie des Selbstwertgefühls und der Wahrnehmung. Die Kinder zeigten Schwierigkeiten in der Konzentration, waren durch unruhiges oder abwesendes Verhalten oder Hinweise auf emotionale Belastung in der Klasse auffällig geworden. Es war schön zu sehen, dass die Kinder schließlich auch den Lerninhalten besser folgen konnten und zufriedener waren. Bei manchen Kindern fand zusätzlich ergänzende Elternarbeit statt, um Bedürfnisse und Bedarfe in die Familien zu transportieren und die Eltern zu sensibilisieren. Dies wurde gerne angenommen.

Im zweiten Halbjahr nahm eine intensivere Arbeit mit einem mehrfach traumatisierten Jungen Raum ein, der durch impulsives Verhalten, extreme Unkonzentriertheit, vermehrte Konflikte sowie Schwierigkeiten dem Lernstoff zu folgen, auf sich und seine Bedürfnisse aufmerksam machte. Hier wurde eng mit der Lehrerin, der Mutter und der Familienhilfe zusammengearbeitet, um ein Auffangsystem zu stricken. Der Junge hatte im Syrienkrieg sowie später zuhause Gewalt erfahren und wird zukünftig intensiv betreut und auf eine Förderschule gehen. An diesem Beispiel wird deutlich, wie wichtig die zusätzliche, niederschwellige, unmittelbare heilpädagogisch-therapeutische Arbeit in der Schule sein kann und dass Kinder auf diesem Wege aufgefangen und angenommen werden können, ohne Wartezeiten und Hemmnisse.

Die Zusammenarbeit mit den Schulsozialarbeiterinnen verlief ebenfalls gewinnbringend für alle Seiten, so dass gute Ergänzung und gemeinsame Koordinierung stattfinden konnte. Beide Disziplinen ergänzten und bereicherten sich, um die Kinder bestmöglich zu begleiten.

Unser Lehrerkollegium und ich als Schulleitung zeigten uns offen für unsere „neue Mitarbeiterin“, der Austausch war immer konstruktiv und ein Aufbau der Projektinhalte gut möglich.

Wir bedanken uns herzlich für Ihre finanzielle Unterstützung, die einigen Kindern zusätzliche Förderung und damit positive Erfahrungen, Selbstwertstärkung, bessere Perspektiven und Lebensmut geschenkt hat.

Verein der Freunde der Ferdinand-Heye-Schule
Internet: www.ferdinand-heye-schule.de/foerderverein
Fotos: © Eva Maria Nückel, freepik